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Der Trägerverein Mini Verlag der Buchkinder Weimar

Es war einmal eine Werkstatt, in der Kinder das erste und das letzte Wort haben. Daraufhin gründete sich der Mini Verlag der Buchkinder im Jahr 2007.

Der Verein verschrieb sich mit Haut und Haaren der Idee, dass jedes Kind ein Recht auf Förderung haben muss. Jedes Kind sollte in einem riesigen Schloss aus Möglichkeiten, Träumen und Phantasien leben dürfen. Ein Schloss in dem genug Platz ist, sich zu entfalten und Fehler nicht bewertet werden, sondern Chancen sind, Neues zu entdecken. Ein Schloss, indem Kinder mutig sind, neugierig im Dachboden stöbern, sich verkleiden, sich ausprobieren und erforschen. Kinder erleben auf ihre Weise, lernen Dinge, die sie ansprechen, die sie fühlen können. Sie lernen, weil Erwachsene zu hören, helfen, geduldig sind und Zeit geben.

Doch nicht jedes Kind kennt den Weg. Das ist die Realität.

Die Idee von EMPOWERMENT und einer inklusiven Gesellschaft wird in jedem Projekt akribisch verfolgt. Instrumente, die uns als Verantwortliche der Projekte helfen, Kinder zu befähigen und zu stärken, werden immer wieder evaluiert und hinterfragt. Wir suchen nach immer besseren Strategien wie Inklusion und Integration, die gerade unter aktuellen Herausforderungen, funktionieren und geben erprobte und erfolgreiche Erfahrungen sehr gerne weiter: an Eltern, Lehrer, Großeltern, Geschwister …

Neben der Befähigung zu selbständigen Arbeitsweisen vermitteln wir WERTE. Über die praktische Lernerfahrung und Freiräume für eigenständiges Arbeiten, geben wir gleichsam Raum für RESPEKT, Wertschätzung, Kreativität und Visionen. Kinder lernen mit Freude und Begeisterung und sie lernen bei den Buchkindern, für sich zu sprechen, die eigene Arbeit zu schätzen, ihre Bedürfnisse zu äußern und selbst Ideen zu entwickeln. Sie lernen, dass sie eine Stimme haben und sie lernen, wie sie selbständig lernen können. Sie entdecken, wozu sie fähig sind. Sie entdecken Mut. Neugier. Stolz. Zusammenhalt. Teamgeist. Kunst. Sprache. Handwerk. Anerkennung. Toleranz. Ein Universum an Möglichkeiten, verspielt zu sein und trotzdem wichtigen Lernstoff zu verinnerlichen. Sie tanzen, zeichnen, träumen und entdecken dabei die Kunst des Schreibens.

Es ist doch eigentlich ganz einfach: Kinder reden, wir hören zu. Kinder schreiben und wir spitzen den Stift. Kinder bauen und wir halten das Gerüst. Es gibt nichts, was sie nicht verstehen können – auf die richtige Sprache kommt es an. Wir arbeiten mit professionellen Künstler*innen, Handwerker*innen, Bildungswissenschaftler*innen und Menschen, die jeden Tag mit Kindern leben und lieben – den Eltern. Wir lernen voneinander und miteinander und dabei entstehen wunderbare Dinge: manchmal kühne Gestalten, verworrene Geschichten, umwerfende Kunstwerke, schwebende Lichtfiguren, zauberhafte Kostüme, eine Traummaschine und dann ein sonderbares Geräusch … da ist es wieder … aus dem Schlossturm – da oben … hör mal …

Wir hören ihre Fragen und Wünsche nach Respekt und Verantwortung, für sich selbst und für die Anderen. Wie fühlt sich das an? Was ist Wert, wertvoll, was bin ich wert? Was ist eigentlich EMPATHIE? Gerade Kinder, die davon wenig in ihrem Alltag erleben, wachsen an dieser Erfahrung in kurzer Zeit enorm. Kein Kind kann davon genug bekommen. Selbstvertrauen – wie gewinne ich das? Hilfe, wer bin ich? Was kann ich überhaupt? In unseren Werkstätten lernen Kinder sich gegenseitig zu stützen und unterstützen. Sie kümmern sich, übernehmen Verantwortung. Sie lernen in einer Gemeinschaft. Jeder einzelne zählt. Es gibt Streit und es wird gelacht, es wird gegrübelt, diskutiert, gekämpft und toleriert. Es wird eingesteckt und ausgeteilt: gute Ideen und viel Zuspruch vor Allem!

TOLERANZ und Empathie gegenüber jedem Kind – egal, welcher Kultur und Hautfarbe – das ist unser Ziel in jeder einzelnen Begegnung mit den Kindern und Jugendlichen. Und Empowerment! Gemeinsam suchen wir nach gesellschaftlichen und demokratische Normen und Werten. Warum brauchen wir die? – Woher kommst du eigentlich? Irgendwie siehst du komisch aus? Bist du aus Schokolade? Wir fragen uns, welche Kultur, Kultursysteme, Lebensweisen – trennende und verbindende – um uns herum existieren und uns beeinflussen. Welche Vorurteile habe ich eigentlich? Wovor habe ich Angst? Klar: vor dem Monster unterm Bett, dem Schwarzen Mann vielleicht, Gespenster, … habe ich Angst vor dem, was ich nicht kenne? Wie ermutigen wir uns, offen zu bleiben. Und wie kann ich all diese Dinge zum Ausdruck bringen? Wir konzentrieren uns auf die bildende Kunst. Wir treffen Künstler*innen aus der Vergangenheit und Gegenwart. Wir erleben ihre Kunst. Wir stellen uns deren Fragen, schauen auf ihre Methoden, kopieren und interpretieren. Dazu nutzen wir das Wissen aus Handwerk, Traditionen, Innovation und künstlerische Techniken. Die Möglichkeiten künstlerischer Ausdrucksformen sind nahezu unbegrenzt und wir nutzen sie, um Künstler*innen, Stile, Epochen, Genre erlebbar zu machen und in eigenen Ideen und Interpretationen umzusetzen. Wir tauchen ein in die Welt um 1919 und wir sind gespannt darauf, was die Kinder von ihrer Reise mitbringen werden … Einige Ideen haben wir in den Workshops aufgezählt.

Die Buchkinder fördern und fordern:

  1. Entwicklung, Planung und Umsetzung von Kunst– und Museumspädagogischen Kreativ Angeboten für Vorschulkinder, Kinder und Jugendlichen zwischen 5 und 21, wobei auch die Eltern und Großeltern sowie Lehrende davon inspiriert werden
  2. Angebote und Förderung zu demokratischen Projekten und Förderung von Empathie, Toleranz- und Beteiligungsprozessen (Partizipation)
  3. Angebote zur Förderung von Medien- und Filmkompetenz.
  4. Förderung von integrativen und inklusiven Projekten
  5. Projekte für Kinder und Jugendliche, in denen ihnen vermittelt wird, Geschichten zu schreiben,
    mit verschiedenen Druckverfahren zu illustrieren und zu Büchern zu binden. Sie lernen neue Medien für sich zu nutzen, aber auch die Konsequenzen einzuschätzen (Facebook, Twitter und Co.)
  6. Öffentlichkeitsarbeit für schulkulturelle Projekte durch Unterstützung schulkultureller Aktivitäten: Schaffung von Ausstellungsmöglichkeiten, Veranstaltung von Verni- oder Finissagen, um die von Kindern und Jugendlichen im Schulunterricht und die im nachmittäglichen Freizeitangebot geschaffenen Arbeiten der Öffentlichkeit präsentieren zu können. Kinder wollen gehört werden!
  7. Finanzierung der Teilnahme von Kindern und Jugendlichen aus finanzschwachen Familien an kulturpädagogischen Kursen und Veranstaltungen

Ziele

Wir wollen explizit den Jüngeren einen Zugang zum Thema Kunst und Kunstbewegungen geben und sie dazu befähigen, sich selbst mit Fragestellungen auseinanderzusetzen, mutig zu sein, Dinge auszuprobieren, zu erforschen. Wir sprechen ihre Talente und Kompetenzen an und helfen ihnen, sich selbst zu entdecken und zu stärken. Wir wollen Kindern und Jugendlichen das kreative Treiben am Bauhaus, an welchem erstmals 1919 auch junge Frauen studieren konnten, näher bringen. Wir bringen das Bauhaus von 1919 mit seinen kreativen Werkstätten – wo gesägt, gehämmert, geschmiedet, gemalt und gewebt wurde – nach Weimar zurück und öffnen erneut seine Türen. Innerhalb dieses Kunst- und Medienprojektes, mit seinem partizipatorischen Leitziel und Meilensteinen, wollen wir Kinder und Jugendliche befähigen, ihre eigene Kunst ganz im Sinne des Bauhaus Gründers Walter Gropius und weiteren Meister*innen und Student*innen zu entwickeln und zu realisieren. Das Staatliche Bauhaus gehört zu ihrem Lebensumfeld und sie sollen die Idee, welche zu Beginn der Gründung des Bauhauses stand, im kreativen Tun erfahren. Es geht um Fortschritt und freies Denken. Vom einzelnen Exponat zur Produktion.

Alle Kinder und Jugendlichen sind maßgeblich an dem Projekt beteiligt. Von der Ideensammlung über die einzelnen kreativen Workshops bis zu den einzelnen Präsentationen und Presseterminen, liegt alles in den Händen der Kinder und Jugendlichen.