spaceLAB Ausstellung und Performance in der Stadtbibliothek
Für unser Projekt »spaceLAB – das bauhaus im Jahr 2095« diente uns der amerikanische Künstler Tom Sachs als Vorlage. Tom Sachs ist ein Künstler aus den USA, der heute lebt. In seinen Kunstwerken geht es oft um unsere Konsumkultur – also um die Dinge, die wir kaufen und nutzen, und wie sehr wir sie manchmal bewundern. Er benutzt viele verschiedene Materialien wie Schaumstoff, Holz, Metall oder Klebstoff, um besondere Marken und Objekte nachzubauen.
Ein bekanntes Beispiel ist sein Kunstprojekt »Space Program«, bei dem er ein großes Raumschiff aus Holz und Stahl gebaut hat. Dabei wollte er zeigen, wie Dinge gemacht werden. »Wir benutzen viele Sachen, ohne zu wissen, wie sie funktionieren oder hergestellt wurden. Wenn wir das verstehen, können wir sie auch reparieren«, erklärt er.
Tom Sachs wurde 1966 in New York geboren. Er hat Kunst und Design studiert, erst in den USA und später in London und Los Angeles. Nach seinem Studium arbeitete er in New York und entwarf Bühnenbilder und Lichtshows. Später zeigte er seine Kunst in berühmten Galerien und arbeitete sogar mit der Marke Nike zusammen. Gemeinsam schufen sie 2012 den besonderen »Mars Yard«-Schuh.
Heute werden seine Werke in großen Museen auf der ganzen Welt ausgestellt, z. B. im Guggenheim Museum in New York oder im Museum of Modern Art in San Francisco.
Das künstlerische Sujet – Bricolage
Bricolage ist ein französisches Wort und bedeutet so viel wie »Basteln« oder »Tüfteln«. In der Kunst bedeutet Bricolage, wenn man verschiedene Dinge, die man schon hat oder findet, benutzt, um daraus etwas Neues zu machen. Das können zum Beispiel alte Verpackungen, Holzstücke, Stoffreste oder sogar Müll vom Wertstoffhof sein. In unserem Fall sogar zwei alte Mülltonnen als Geschenk von der Stadtwirtschaft. Diese zwei ausrangierten Mülltonnen bekamen ein neues Leben. Sie wurden zu einem spaceSHUTTLE und zu einem spaceROVER.
Stell dir vor, du findest in einer Kiste lauter Computerschrott, wie z.B. alte Tastaturen, Schaltelementen und Kabel. Im Keller findest du noch ein kaputtes Kettcar und Pappe und baust daraus ein Mission-Control-Center oder einen spaceROVER. Das ist Bricolage! Künstler*innen, die so arbeiten, zeigen damit, dass man aus allem Kunst machen kann, wenn man kreativ ist. Ein anderes ähnliches Thema ist Upcycling.
Bricolage und Upcycling bedeuten beide, dass man Dinge, die man schon hat oder die andere vielleicht wegwerfen würden, benutzt, um daraus etwas Neues zu machen. Es ist wie »basteln« mit Sachen, die sonst niemand mehr braucht.
Beim Upcycling geht es darum, etwas Altes aufzuwerten – zum Beispiel eine alte Jeans in eine Tasche zu verwandeln oder aus Gläsern schöne Vasen zu machen. Bei der Bricolage liegt der Fokus mehr auf dem Spaß am Zusammenstellen und Kombinieren von ganz verschiedenen Materialien, um Kunst oder lustige Objekte zu erschaffen.
Tom Sachs benutzt Bricolage in seiner Kunst, um zu zeigen, wie wichtig der Prozess des Machens ist und wie Dinge entstehen. Er arbeitet mit Materialien, die man oft im Alltag findet, wie Holz, Metall oder Klebstoff, und verwandelt sie in etwas ganz Besonderes.
Damit möchte er ausdrücken: »Schaut euch an, wie Dinge gemacht werden!« Für ihn ist es wichtig, dass man versteht, wie etwas aufgebaut ist und funktioniert – egal, ob es ein Kunstwerk, ein Raumschiff-Modell oder ein Paar Schuhe ist.
Sachs sagt, dass alles in unserem Leben irgendwie »wundersam« hergestellt wird, aber wir oft gar nicht wissen, wie das passiert. Mit Bricolage zeigt er, dass das Wissen über den Bauprozess uns helfen kann, Sachen zu reparieren oder sogar neu zu erfinden. Außerdem erinnert er uns daran, dass nichts perfekt sein muss, sondern die Mühe und Kreativität, die in etwas stecken, das Wertvolle daran sind.
Mit seiner Kunst will Tom Sachs Neugier wecken und uns ermutigen, selbst Dinge auszuprobieren und zu bauen – egal, ob es perfekt wird oder nicht. Und dies haben über 75 Kinder und Jugendliche im Werkstattjahr 2025 Tom Sachs gleichgetan. Sie haben in verschiedenen Werkstätten einen spaceSHUTTLE, einen spaceROVER, spaceFURNITURE, spaceFOOD und einen spaceMOVIE entwickelt und umgesetzt. Auch haben die teilnehmenden Kinder im Alter von 11 – 16 Jahren diverse spaceUTILITIES, wie z.B. ein Jetpack, ein Sauerstoff Gerät, ein Gesteins-Scanner und ein Oberflächen-Sondierungs-Gerät angefertigt. Bewaffnet mit einem iPad haben die Kinder zuerst Zeichnungen angefertigt, um danach einfacher in die Modellarbeit einzusteigen. Aus allen Modellen wurden dann die Originale gebaut, welche nun in der Ausstellung in der Stadtbibo vom 06.01. – 15.02.2025 zu bestaunen sind.
Gefördert wurde dieses Projekt durch Kultur macht stark und NeMO
Träger ist der Mini Verlag der Buchkinder_Weimar e.V.
Unterstützt wurden wir durch die Stadtwirtschaft Weimar
01. Januar 2025, 10:50 Uhr