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Dokumentation »Spielplatz am Zeughof« | Partizipationsprojekt

Seit 2018–2023 planen Kinder und Jugendliche den Spielplatz am Zeughof.
Wir haben die Kinder von Anfang an gebrieft, dass eine 1:1 Umsetzung mitunter nicht umsetztbar ist, aber wir die kind affine Expertise von Kindern und Jugendlichen, welche die Bedarfe eines Spielraumes wirklich kennen und jeden Tag nutzen, brauchen, um einen Spielraum für alle umzusetzen.
Seit 6 Jahren haben Kinder im Alter von 6 – 19 Jahren an diesem historischen Platz gearbeitet und ihre Visionen und Ideen eines generationenübergreifenden und barrierefreien Platz gebündelt und als Modell realisiert.
Sie haben Strassenumfragen, um die Bedarfe der verschiedenen Nutzergruppen zu eruieren und einfließen zu lassen, durchgeführt.
Sie haben mit den modernsten Medien gearbeitet, um ihre Ideen zu animieren.
Sie haben mit der Expertise von behinderten Kindern diesen Spielraum gestaltet, so dass er wirklich für alle Nutzer erlebbar ist.
Sie haben mit einem Künstler | Handwerker Spieltüren aus Holz (Murmelbahn, Klangspiel und Tic-Tac-To-Tür) in Origianlgröße entwickelt und gebaut.
Sie haben Leuchtobjekte für eine nachhaltige Illuminierung des Platzes erdacht und als Modelle umgesetzt, um diesen Platz auszuleuchten, um diesen so vor Vandalismus und Verschmutzung zu schützen.
Sie haben eine Animation, als städtisches Highlight (Projektion an die Mauer an der Musikschule) für die Weimarer Bevölkerung, aber auch für Touristen erarbeitet.
Sie haben die Geschichte dieses Platzes einfließen lassen und diese kindgerecht innerhalb von Hörspielen für diesen Platz vertont.
Der Musiker Paul Brody | Berlin hat mit ihnen gemeinsam eine stimmige Hintergrund Musik komponiert.
Seit 6 Jahren liefern wir der Stadt Weimar, hierbei dem Grünflächen Amt, jeden Bauabschnitt dieses Projektes innerhalb einer Dokumentation.
2020 haben wir trotz Corona online weiter gearbeitet und sukzessiv diesen Platz erarbeitet und für diese Arbeit sogar einen Preis erhalten (bjke – rauskommen).
Seit 6 Jahren werden die Kinder und Jugendlichen nicht gehört.
Man schenkt dieser Arbeit keine Aufmerksamkeit, obwohl ein Kooperationsvertrag geschlossen wurde.
Wir fragen uns – wie soll Partizipation innerhalb einer Kommune funktionieren, wenn eine lange Planungszeit von Kindern/​Jugendlichen nicht einmal gewertschätzt wird, indem man die Kinder, die es erarbeitet haben, an den Tisch holt und ihnen einfach nur zuhört?
Kinder sind nun dem Projekt entwachsen und haben das Gefühl, dass sich Partizipation nicht lohnt, da die Entscheider ihre Ideen gar nicht hören bzw. sehen wollen.
Es gibt einen Stadtratbeschluss, der besagt, dass wir in Weimar Partizipation als wünschenswert und wichtig erachten, und das die Verwaltung diesen Prozess unterstützen soll.
Aber diese Verwaltungsprozesse dauern einfach zu lange und 6 Jahre des nicht-gehört-werdens sind definitiv zu lange.
Es muss ein Umdenken in den Köpfen der Verwaltung stattfinden, denn für Kinder sind so lange Zeitfenster eher demotivierend als fördernd, wenn sie dann nicht sehen können, das ihre Ideen und ihre Arbeit weder gehört noch ansatzweise umgesetzt wird.
Mit dieser Verhaltensweise werden wir partizipative Prozesse in unserer Stadt | Kommune nicht verstetigen können und Kinder und Jugendliche wenden sich ab und werden wenig Engagement für ihre Lebenswelt investieren.

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24. Oktober 2023, 22:49 Uhr